Virtuelle Tour Marktplatz 10 – jetzt Online

von Feb 2, 2023Aktuelles

Viele Buttenwiesener kennen das eher unscheinbare Haus am Markplatz 10 als Drogerie Bender und erinnern sich an den langjährigen Besitzer Theodor Bender. Weniger bekannt ist, dass es sich dabei um ein ursprünglich jüdisches Haus handelt und dass es eines der ältesten Häuser in Buttenwiesen ist. Isidor Einhorn hat um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert darin eine Drogerie eingerichtet. Seit letztem Jahr ist das Gebäude nun im Besitz der Gemeinde und wird eine wertvolle Ergänzung des jüdischen Ensembles darstellen. Die unmittelbare Nachbarschaft aller drei für das religiöse Leben einer jüdischen Gemeinde wesentlichen Einrichtungen – Synagoge, Mikwe und Friedhof – bei uns in Buttenwiesen ist allein schon von herausragender Bedeutung. Die Ergänzung durch die Sanierung eines jüdischen Wohn- und Geschäftshauses wird diese noch erheblich steigern.

Noch sind nicht alle Geheimnisse enthüllt. Handelt es sich bei dem Gewölbekeller, zu dem der schmale Geheimgang führt, um eine Mikwe, ein privates Ritualbad? Welche weiteren Zeugnisse der Geschichte des Gebäudes lassen sich entdecken? Antworten auf diese Fragen wird die schon in Auftrag gegebene Bauforschung geben.

Zu besichtigen ist das Gebäude nicht. Aber wie die Räume heute aussehen, kann man jetzt in einer von der Firma Creative Jam hergestellten virtuellen Tour erforschen und entdecken. Der Rundgang hat etwas von einer Zeitreise – Gewölbekeller, Gewölbeküche und Dachstuhl zeigen ein Aussehen wie aus dem 18. Jahrhundert, ein Schrank im ersten Stock könnte aus den 20er Jahren stammen und die Einrichtung des Verkaufsraums der Drogerie dürfte aus der Nachkriegszeit sein. Das ist bislang alles spekulativ; sobald die Bauforschung abgeschlossen ist, werden ihre Ergebnisse eingearbeitet.

 

Die virtuelle Tour kann unter folgender Webadresse: https://benderanwesen.lernort-buttenwiesen.de/

oder mit dem abgebildeten QR-Code für Mobilgeräte abgerufen werden.

 

Der Zugang über die Panoramabilder ermöglicht es, direkt die einzelnen Räume anzusteuern und sich von verschiedenen Standpunkten aus „umzusehen“.

Alternativ kann der Nutzer das ganze Gebäude selbst erforschen. Die „Fortbewegung“ erfolgt über die Schaltflächen – das sind die weißen Kreise – , die jeweils zum nächsten Raum bzw. zur nächsten Position führen.

Bernhard Hof, Beauftragter für jüdisches Erbe

Vielen Dank für Ihr Interesse!